Teratom, Hoden-Nekrose (interstitiell)
Die Entdeckung der Germanischen Heilkunde begann mit dem Tode meines Sohnes Dirk, der im Morgengrauen des 18. August 1978 von dem ital. Kronprinzen tödlich getroffen, vor der Mittelmeerinsel Cavallo bei Korsika, 3 Monate später, am 7. Dezember 1978, unter furchtbaren Umständen in der Heidelberger Universitätsklinik in meinen Armen starb.
Ich erlitt bei diesem Schockerlebnis einen Biologischen Konflikt, einen sog. Verlustkonflikt mit Hodenkrebs. Und ich überlegte mir damals, weil ich früher nie ernstlich krank gewesen war, dass dieser Hodenkrebs wohl irgendetwas mit dem Tode meines Sohnes zu tun haben müsse.
Gegen den Rat der Tübinger Professoren bestand ich darauf, dass der geschwollene Hoden operiert werden sollte. (Damals bestand ich darauf operiert zu werden, heute würde ich mich mit Sicherheit nicht mehr operieren lassen).
Nach meiner Genesung beschloss ich, dieser meiner Vermutung, sobald sich mir die Gelegenheit böte, auf den Grund zu gehen. Dies ergab sich 1981, als ich an einer Krebsklinik als internistischer Oberarzt tätig war.
Ich nannte von nun an dieses Schockerlebnis DHS (Dirk Hamer Syndrom), nach meinem verstorbenen Sohn Dirk. Dieses DHS umfasst nicht nur den akut- dramatischen Konfliktschock, der uns auf dem falschen Fuß erwischt hat, sondern auch den Inhalt des Konfliktes, der ja die Lokalisation des sog. Hamerschen Herdes (HH) im Gehirn und die Lokalisation der Krebsgeschwulst oder der Nekrose am Organ determiniert.
Das DHS ist inzwischen der Dreh- und Angelpunkt der gesamten Germanischen Heilkunde geworden. Es ist auch immer ein konfliktives Erlebnis, nicht etwa ein Schicksalsschlag oder ein Ereignis, an dem der Patient ohnehin nichts hätte ändern können. Selbst der Tod eines anderen, auch eines geliebten Menschen, ist nur dann konfliktiv, wenn man sich irgendwelche Vorwürfe dabei macht.
Ich selbst habe meinen Verlustkonflikt, an dem das Konfliktive darin bestand, dass ich mir die schlimmsten Vorwürfe machte, meinen Sohn DIRK nicht aus der Heidelberger Uni-Klinik wegverlegt zu haben, als es noch Zeit war, durch intensive Gespräche mit meiner Frau, die eine erfahrene gütige Ärztin war, gelöst, wie ich heute weiß.
Es gibt zwei Arten von sog. Hoden“krebs“, die jedoch verschiedenen Keimblättern entstammen: Das Teratom und die interstitielle Hoden-Nekrose (bei mir wurde übrigens beides festgestellt).
Das Teratom, im cranialen Teil des Mittelhirns gelegen (Ausnahme), entspricht konfliktiv einem schweren Verlustkonflikt, z.B. Kind, bester Freund, geliebter Mensch, aber auch ein Tier. Es macht in der konflikt-aktiven Phase kompakte Tumoren.
Alle Organe die vom Stammhirn gesteuert sind, machen im Konfliktfall kompakte Tumoren des Adeno-Zelltyps.
In der ca-Phase wächst der quasi Ur-Embryo als Teratom nach dem Althirn-Schema (d.h. die teratomatöse Zellvermehrung war die Art der Fortpflanzung, wie sie im Prinzip in den ersten 3 Schwangerschafts-monaten gesehen wird = Zellvermehrung nach sympathicotonem Althirnschema).
Aber diese Uraltform der Fortpflanzung ist heute nicht mehr lebensfähig, wird deshalb auch in der sog. pcl-Phase (Heilungsphase) durch Mykobakterien (Mikroben) wieder abgebaut, sofern beim DHS welche vorhanden waren.
Denn mit dem Wachstum des Teratoms vermehren sich in der ca-Phase auch die Pilze und Mykobakterien (Tbc), aber nur so viele, wie später zum Abbau des Tumors gebraucht werden.
Wenn dem Patient die Lösung des Biologischen Konfliktes gelingt, kommt er in die 2. Phase des Sonderprogramms: Der Krebs stoppt, hört auf zu wachsen, wenn auch der Wachstumsstop etwas verzögert erfolgt (Ausnahme), da jedes embryonale Gewebe noch den „embryonalen Wachstumsschub“ hat.
Gleichzeitig werden die Pilze und Mykobakterien, die sich vom DHS ab keimblattgemäß und proportional zum Tumor vermehrt hatten aktiv, und räumen den überflüssig gewordenen Tumor durch verkäsende Nekrotisierung wieder ab. Was aber bis zum Ende der Heilungsphase nicht geschafft ist bleibt und kann – muss aber nicht, da es ja keine Beschwerden bereitet, operativ entfernt werden.
Dem Biologischen Sinn entsprechend, der hier in der ca-Phase liegt, bedeutet das Teratom, die uralte Fähigkeit des Menschen zur Parthenogenese im biologischen Notfall, also die alte Form der Vermehrung (nachdem der Angehörige gestorben ist), d.h., der Organismus versucht im Falle des Verlustes eines nahen Angehörigen dieses uralte biologische Programm einzuschalten. Etwa das, was wir heute „Klonen“ nennen würden.
Die interstitielle Hoden-Nekrose
im Hodengewebe, hat sein Hirnrelais im Marklager des Großhirns gelegen, hat neben dem Verlustkonflikt um einen Menschen der stirbt oder weggeht, außerdem noch einen hässlichen, halbgenitalen Aspekt.
Dies beinhaltet, dass der Schwerpunkt des Konfliktinhalts sich nicht nur um den rein genitalen Bereich dreht (im realen oder übertragenen Sinne), sondern die genitale Thematik als „Begleitmusik“ auftritt, wodurch dieser Konflikt sich deutlich vom sexuellen Konflikt unterscheidet, aber dennoch mit einem Verlust kombiniert ist; z.B. wenn ein Mann erfährt, dass seine Freundin hinter seinem Rücken „sein Kind“ abgetrieben hat.
Hier passiert genau das Gegenteil wie beim Teratom.
Und da im Stammhirn die Händigkeit noch keine Rolle gespielt hat, ist sie hier von Wichtigkeit, denn die Händigkeit entscheidet darüber auf welcher Hirnseite ein Mensch arbeitet, z.B. auch, welcher Hoden betroffen ist.
Klatschtest:
Klatscht man wie im Theater in die Hände, dann ist die obenliegende Hand die Führende und entscheidet über die biologische Händigkeit.
Also: rechte Hand oben = rechtshändig,
linke Hand oben = linkshändig.
In der konflikt-aktiven Phase, (ca-Phase) werden Zellen abgebaut.
Außer einem leichten Ziehen in dem betroffenen Hoden ist aber äußerlich nichts zu sehen. In der Zeit jedoch, wo die Hoden-Nekrose also ein Gewebe-Minus im Hodengewebe gebildet wird, ist die Testosteronproduktion erheblich vermindert.
In ca-Phase entsteht eine Nekrose im Hodengewebe. Der Konflikt ist wie immer ein Verlustkonflikt, und das Hirnrelais ist im Marklager des Großhirns gelegen. Im Gegensatz zum Teratom, dessen Hirnrelais im Mittelhirn gelegen ist, und das in der ca-Phase kompakte Tumoren macht. Beide entstammen unterschiedlichen Keimblättern.
In der konflikt-gelösten Heilungsphase, also nach der Konfliktlösung, werden – genau wie bei den anderen mesodermalen Großhirn-gesteuerten Organen – die Nekrosen wieder aufgefüllt mit Neuen Zellen. D.h. es bildet sich eine Hoden-zyste, eine Vermehrung des interstitiellen, Hormon-produzierenden Hodengewebes.
Dadurch wird die Fortpflanzungsfähigkeit und -freudigkeit zur Begattung des männlichen Wesens anregt, um somit den Verlust des Kindes oder Partners zu ersetzen.
Die Zyste ist zuerst liquide (= flüssig), die aber innerhalb von 9 Monaten fest wird (= induriert). Diese indurierte Hodenzyste bleibt danach bestehen. Nach Abschluss der Heilungsphase, wo der Hoden durch die bis dahin indurierte Hodenzyste vergrößert ist, ist die Testosteron-produktion dann ganz besonders hoch.
Der Biologische Sinn liegt hier in der Heilungsphase, da die indurierte Hodenzyste wesentlich mehr männliches Sexualhormon (Testosteron) produziert, und dadurch die Fortpflanzungsfähigkeit und -freudigkeit zur Begattung des männlichen Wesens anregt, um somit den Verlust des Kindes oder Partners zu ersetzen bzw., dass dann dem erheblich „männlicheren Chef“ kein Mitglied seines Rudels (Herde) mehr verloren geht.
Wenn der Konflikt nicht gelöst, jedoch herunter transformiert werden kann, dann atrophiert dieser Hoden immer mehr, bei weiterhin hängend-aktivem Konflikt.
Solch ein Konflikt darf man nach so langer Zeit aber nicht mehr lösen, da der Patient sonst eine riesige Hodenschwellung bekommen würde.
Im Gegensatz dazu steht der Wasserhoden, der meist durch das Peritoneum bedingt ist, entweder durch das Bauchperitoneum im Falle von Aszites mit offenem Leistenkanal oder beim hodeneigenen Peritoneum, dem ein Angriff (Attacke-Konflikt) gegen den Hoden vorausgegangen ist.
Auch die Ankündigung einer Op. kann bei einem Patienten einen Attacke-Konflikt auslösen und zu einem Mesotheliom im Peritoneum führen, wie es bei mir der Fall war, und woran ich um Haaresbreite, nämlich an einer eitrigen, tuberkulösen Peritonitis (pcl-Phase) gestorben wäre. Man gab mir damals, da (alles voller Metastasen sei), schulmedizinisch nur noch weniger als 1% Überlebenschance.
Da der Hoden entwicklungsgeschichtlich erst spät in den Hodensack heruntergewandert und eigentlich in die Segmente der oberen Lendenwirbelsäule gehört, so hat man früher oft vergrößerte Lymphknoten in Höhe L1 oder L2 gefunden, von denen man glaubte, dass sie das Ergebnis von dorthin gewanderten Metastasenzellen seien und dann herausoperiert.
Dabei wurden oftmals die motorischen Nerven für Samenblase und Harnblase durchtrennt. Man sagte den Patienten, dass sie mit 95%iger Wahrscheinlichkeit keinen Geschlechtsakt mehr vollziehen könnten und keine Zeugung mehr möglich sei.
Häufig empfindet ein Patient auch einen Selbstwerteinbruch-Konflikt für das Fehlen des Hodens, in Höhe des 1. und 2. Lendenwirbels.
Aber es sind auch Kombinationen möglich: z.B. Teratom und Hodennekrose, oder durch zwei Verlustkonflikte (z.B. Ehefrau und Kind) hervorgerufen, also eine Nekrose in jedem Hoden.
In diesem Fall hätte der Patient eine schizophrenen Konstellation genauer: eine Marklager-Konstellation mit wahnhaftem sexuellem Überwertigkeitsgefühl. Wir können auch sagen, mit sexuellem Größenwahn, bei gleichzeitig herabgesetzter Zeugungspotenz.
Der Gang ins Bordell ist häufig nichts anderes, als instinktiv den archaisch-biologischen Sonderprogrammen und Sonderkombinationen von Mutter Natur zu folgen, um das verlorene Rudel wieder aufzubauen. Natürlich ist es für die christlichen Moralisten nicht akzeptabel, dass das auch nicht „sündig“ und schlecht sein soll.
Solch ein dramatisches Ereignis, wie ein Verlustkonflikt, können die Menschen in unserer Umgebung als Erlebnisschock begreifen. Aber die meisten solcher oder ähnlicher Erlebnisschocks spielen sich unbemerkt von der Umgebung nur im Inneren des Patienten ab. Er ist deshalb nicht weniger dramatisch und nicht weniger wirksam für den Organismus des Patienten, denn einzig und allein wichtig ist, was der Patient empfindet oder empfunden hat.
Er kann gewöhnlich mit niemandem darüber sprechen, obgleich er eigentlich nichts lieber tun würde, als sich seinen Konflikt von der Seele zu reden.
Die Entwicklungsgeschichte ist mir stets ein getreuer Ratgeber geblieben. Ich glaube, man kann in der Medizin nichts richtig verstehen, wenn man sich nicht immer und immer wieder die Entwicklungsgeschichte von Mensch und Tier vor Augen hält.
Nur wenn man dem großen Meister der Schöpfung nachträglich neugierig über die Schulter schaut, vermag man zu verstehen nicht nur was da ist, sondern warum das so ist.
Die Entdeckung der Zusammenhänge des Krebsgeschehens selbst ist so dramatisch, wie sie nur das Leben selbst schreiben kann. Ohne den Tod meines Sohnes und meine darauffolgende eigene Krebserkrankung wäre der Krebs wohl noch viele Jahrzehnte lang nicht entdeckt worden in seinen Zusammenhängen, denn die traditionelle Medizin oder sog. Schulmedizin bewegte sich „vom Geheimnis weg“.
Mein eigenes Beispiel mag hier angeführt werden.
Der Tod meines geliebten Sohnes DIRK am 7. Dez. 1978, mit dem ich damals nicht rechnete, erwischte mich völlig auf dem falschen Fuß.
Wie später der Pathologe der Tübinger Universität feststellte, hatte es doppelt bei mir im rechten Hoden eingeschlagen: Vater-Kumpel-Verlust-Konflikt.
a) ein Hoden-Teratom
b) eine interstitielle Hodennekrose.
Die Operation fand Anfang Januar 1979 statt. Bis dahin war vom DHS ab ein Teratom gewachsen und es hatte sich in diesen 4 Wochen bis zur Op. eine interstitielle Nekrose gebildet. Aber unmittelbar vor der Operation, das weiß ich heute, konnte ich mit Hilfe meiner klugen Frau beide Sorten Hoden-SBS bereits lösen.
Die Tuberkulose des Teratoms (pcl-Phase), habe ich natürlich in den wenigen Tagen bis zur Op. nicht mehr erlebt. Auch keine wesentliche Schwellung des Hodens durch Hodenentzündung (pcl-Phase).
Nach der Operation riet mir der Tübinger Pathologie-Professor Bode dazu, die para-aortalen Lymphknoten wegoperieren zu lassen. Das sei die Leiter für die Metastasenzellen, um in die Lunge zu schwimmen oder zu krabbeln.
Ich fragte die Kollegen in der Chirurgie in Tübingen, wie viele Blutkonserven man für eine solche Op. benötige. Antwort: 6 – 8 Konserven Vollblut.
Ein Urologe in Pforzheim den ich darüber konsultierte, meinte, er brauche vermutlich keine, höchstens eine oder zwei. Das hörte sich für mich vertrauenerweckender an. Also entschied ich mich für Pforzheim, aber erst zu Mitte/Ende Februar, zumal die Überlebensrate angeblich gut war.
Nach der Op. wurde der urologische Operateur etwas verlegen, als ich wieder nach der Überlebensrate fragte… 5 bis 20% meinte er schließlich. Wie ich später erfuhr hatte man lauter „Stippchen“ im ganzen Bauchraum gefunden, sog. Peritoneal-Metastasen (= mentale Attacke gegen den Bauch – in Erwartung der Operation ….)
Als ich nach der Op. sofort einen Aszites bekam und nach wenigen Tagen die Op-Narbe am Bauch aufplatzte und dort nach und nach – zuerst 5 Liter stinkende tuberkulöse… dann nach und nach noch 10 bis 15 Liter tuberkulöse Aszitesflüssigkeit auslief, ging ich wieder zu dem Pforzheimer Urologen und fragte, was nun zu machen sei.
Er schaute mich sooo mitleidig an und sagte, natürlich könne er den Bauch nochmal aufmachen, aber … Ich verstand. Nach seiner Lesart war bereits das ganze Peritoneum voller „Metastasen“, und eigentlich wäre die ganze Op. schon nicht mehr sinnvoll gewesen.
Ich fragte: Überlebensrate? Er druckste herum … 1% oder so ähnlich.
Seltsamerweise hat mich das nicht geschockt. Denn plötzlich kam mein gesunder Menschenverstand mir zur Hilfe und ich sagte mir: „Jetzt hältst Du die aufgeplatzte Op-Narbe mal schön offen und lässt alles heraus, was heraus will. Mal sehen, was dann passiert.“ Und so habe ich es gemacht.
Nach etwa 3 – 4 Monaten, währenddessen ich die geplatzte Op-Narbe sorgfältig mit Hilfe einer Sonde offen hielt, hörte die tuberkulöse Eiterung langsam auf. Allerdings war ich in diesen Monaten unendlich müde und schwitze jede Nacht gegen Morgen den üblichen Nachtschweiß.
Hunger hatte ich, und außer der großen Müdigkeit – ich schlief mehrmals am Tag – ging es mir eigentlich gut. Deshalb kombinierte ich: Solange man Hunger hat und sogar Gewicht zunimmt, kann das mit den „Metastasen“ nicht so gefährlich sein. Das beruhigte mich.
Was mich indessen etwas beunruhigte, war, dass ich nicht nur im Bauch (Aszites) den ich ja immer ablaufen ließ, sondern am ganzen Körper Wassereinlagerungen hatte und relativ wenig Urin lassen konnte (ca. 0,8 Liter/Tag) – aufgrund meines innersten Existenzkonfliktes, wie ich heute weiß = Syndrom.
Aber innerhalb eines halben bis eines Jahres regulierte sich das alles wieder ganz spontan.
Fallbeispiel:
Bubenrauchen mit Folgen
- Hoden-Ca
- Bronchial-Ulcus
- Selbstwerteinbruch
- Trennungs-Konflikt
- Vitiligo
- Depression
Zwei zwölfjährige Bürschlein saßen im Schuppen und rauchten.
Sie wussten natürlich, dass der Vater des einen Jungen, in dessen Scheune sie saßen, seinem Filius das streng verboten hatte. Aber gerade das Verbotene hat ja seinen besonderen Reiz. Das war 1970, eine Allerwelts-Lausbubengeschichte.
Plötzlich schaute eine Schwester zur Tür des Schuppens herein:
„Was macht ihr denn hier, rauchen? Das sage ich dem Vater!“
Sie hatte es dem Vater gar nicht sagen wollen, nur geblufft.
Der eine Bub geriet in Panik: „Oh Gott, die petzt das, das gibt eine Tracht Prügel!“.
„Du“, sagte er, „wenn die das petzt, häng’ ich mich auf!“
Zwei Tage später hängte sich der Junge über der Badewanne auf.
Die Eltern des Jungen erfuhren, warum sich der Bub aufgehängt hatte. Das ganze Dorf war in Aufregung, und alles starrte auf Jean, unseren Patienten.
Jean (Rechtshänder) erlitt einen furchtbaren Konfliktschock, ein dreifaches DHS:
- einen Verlust-Konflikt (mit nachfolgendem Hoden-Ca rechts),
- einen Revierangst-Konflikt (mit nachfolgendem Bronchial-Ulcus des linken Lungenoberlappens),
- einen Selbstwerteinbruch (mit nachfolgenden Halswirbel- und Brustwirbel-Osteolysen)
- sowie, vermutlich schon damals, einen brutalen Trennungs-Konflikt im postsensorischen Rindenzentrum.
Gleichzeitig ist er seitdem an einer manschetten-artigen Vitiligo am Hals und beiden Handgelenken erkrankt. Das HH-Relaiszentrum dafür liegt im sensorischen Rindenzentrum des Großhirns.
Die Vitiligo sind Ulcera der Unterseite der äußeren Plattenepithelhaut.
Der Konflikt ist immer ein brutal-hässlicher Trennungs-Konflikt.
Vom Tag des DHS an, als sein bester Freund sich aufgehängt hat, war der junge Jean in Sympathicotonie. Er träumte fast jede Nacht vom Tod seines Freundes, sah sich im Traum zum Friedhof gehen, nahm an Gewicht ab, hatte immer eiskalte Hände.
Das Schlimmste aber war: Er hatte furchtbare Depressionen und war „seltsam verändert“. Aber das führten alle auf seine Trauer um den Kameraden zurück und hielten es für verständlich. Er war depressiv, weil im vorpubertären Alter (hormonales Patt!) der rechte periinsuläre Bereich betroffen war, und „seltsam verändert“, nach Lage der Dinge eindeutig in mehrfach schizophrener Konstellation.
Nach etwa einem Jahr schwächte der Gesamtkonflikt ab, ohne je gelöst zu sein.
Er wurde nur zum Teil ein hängender Konflikt, denn das Selbstwertgefühl hatte einen schlimmen Knacks erlitten, und die Folge war eine Skoliose der Brustwirbelsäule und eine Entkalkung der Halswirbelsäule, insbesondere des Atlas (l. HWK) und des 4. bis 6. HWK, entsprechend einem intellektuellen Selbstwerteinbruch-Konflikt, bei dem es immer um Grundsätzliches geht, z.B.: „Ist das göttliche Gerechtigkeit mit mir? Habe ich das verdient?“
Als man drei Jahre später eine Stützoperation der Halswirbelsäule machte, ging die Operation daneben, stattdessen erfolgte eine Halswirbelfraktur.
Man sagte es dem Patienten. Der Patient rastete völlig aus. Alles erinnerte ihn an den Hals seines durch den Strick gestorbenen Freundes, er geriet augenblicklich ins Delir, starrte immer nur an die Decke, hatte ein Depersonalisationsgefühl, er sah sich liegen, alles wurde von unten herauf zu Wasser, denn sein Freund hatte sich über der Badewanne erhängt. Bei allen Geschehnissen, die er im Delir sah, war immer sein erhängter Kumpan anwesend.
Der Patient hatte einen motorischen Zentralkonflikt erlitten zu den vorhandenen fünf hängenden Konflikten und kam dadurch augenblicklich ins Delir, hatte seither eine Tetraplegie, d.h. eine Lähmung beider Arme und Beine.
Er war jetzt ein gelähmter Krüppel, verschlossener Sonderling, was man in seiner Umgebung aber auf sein trauriges Schicksal zurückführte.
Zeichen eines weiteren sensorischen corticalen Konfliktes (Schmerz- bzw. Berührungs-Konflikt) im sensorischen Rindenzentrum waren weiterhin die über den ganzen Körper verteilten Auftreibungen der Nervenscheiden-Enden, sog. Recklinghausen-Knoten. Dazu bestand immer noch und schon wieder eine Depression.
Als ich den Patienten im Mai ‘86 zum ersten Mal sah, war der junge Mensch fast vollständig gelähmt. Lediglich den rechten Arm konnte er ein ganz klein wenig bewegen, konnte aber weder greifen noch den Arm heben.
Eigentlich kam er nur als „Versuchspatient“, weil ohnehin kein Doktor mehr was mit ihm anzufangen wusste. Seine Hände waren eiskalt. Er saß oder lag mehr, hilflos im Rollstuhl, fast bis zum Skelett abgemagert.
Wir haben uns einige Stunden miteinander unterhalten. Das hatte ihm bis dahin noch kein Doktor vergönnt. Er wäre ja auch längst in einer sog. Schwerbehindertenanstalt gewesen, wenn seine Familie ihn nicht rührend gepflegt hätte.
Im Laufe des Gesprächs fasste er Vertrauen zu mir und war erstaunt, dass sich zum ersten Mal jemand für das interessierte, von dem er, wie er mir gestand, noch die meisten Nächte träumt: Die Sache mit dem Selbstmord seines Freundes vor 16 Jahren.
Und das Wunder geschah! Der leidgeprüfte, so sensible junge Mensch redete sich zum ersten Mal seit 16 Jahren seinen ganzen Kummer von der Seele, heulend, immer unterbrochen von krampfhaftem Schluchzen. Es sprudelte, explodierte aus ihm heraus. In seiner Umgebung hatte ja jeder die leidige Sache gekannt. Jeder vermied es, aus Rücksicht auf seine empfindliche Stelle, mit ihm darüber zu reden.
Und so drehte sich der Teufelskreis immer weiter. Aber jetzt erwachte dieser bis dahin in dumpfer lethargischer Verzweiflung gefangene junge Mensch mit einem Schlag wie aus einem tiefen Alptraum.
Plötzlich sagte er ganz unvermittelt mitten im Gespräch:
Ich weiß und spüre ganz deutlich, dass ich jetzt wieder gesund werde.
Als er weggefahren wurde, hatte er zum ersten Mal seit 16 Jahren zwar noch keine warmen, aber schon nicht mehr eiskalte Hände. Die Rakete war gezündet.
Danach kamen körperlich schlimme Monate für ihn:
Er bekam ganz heiße Hände, einen ganz heißen Kopf, starke Hirnschwellung und das bisschen Mobilität des rechten Armes ging anfangs noch zurück.
Dagegen stand aber, dass er plötzlich Heißhunger bekam, endlich wieder ohne Alpträume schlafen konnte und sich wohl fühlte.
Mit Dosen um 30 mg Prednisolon täglich gelang es uns, die kritische Phase der lang dauernden Hirnschwellung glücklich zu überstehen, zumal der Patient ja mit kompletter Moral und beendeten Psychosen voll psychisch mitziehen konnte.
Inzwischen (1986) kann er wieder beide Arme relativ gut bewegen, die Beine teilweise. Er hat 20 kg an Gewicht zugenommen und nimmt jetzt ohne Cortison – noch weiter zu.
Er fühlt sich, wie er sagt, „bombig“. In Wirklichkeit wird sicher noch ein halbes Jahr hingehen, bis er die ersten Schritte wagen kann. Aber das Wunder wird dadurch nicht geschmälert, dass es etwas länger dauert.
Auch psychisch ist der Patient zwar jetzt bei bester Moral, weil seine Psychosen (Depression und Schizophrenie) von ihm abgefallen sind, als wäre er immer der normalste Mensch gewesen. Aber er ist immer noch schlapp und müde und wird es auch sicher noch ein halbes Jahr bleiben, auch wenn er jetzt kein Cortison mehr braucht.
Die Ruhmesorden für diesen wundervollen „Fall“, das will ich gleich dazu sagen, gebühren nicht mir. Ich habe nur das System geliefert. Seine Angehörigen und meine Freunde in Frankreich, die sich aufopfernd für diesen so dankbaren Patienten eingesetzt haben – und zwar ehrenamtlich! – sie haben gemeinsam ein Meisterwerk an Vertrauensklima und Klugheit geschaffen, in dem dieses kümmerliche kleine Pflänzchen gedeihen konnte. Und das ist viel schwerer, als ich das hier zu schildern und zu würdigen vermag.
Nur wenn solche optimalen Voraussetzungen gegeben sind, kann man ein solches Wunder planmäßig vollbringen.
Anmerkung
Ich habe den Fall so ausführlich aufgeschrieben, weil er für viele ein Trost und eine begründete Hoffnung sein soll.
Das, was bei diesem jungen Mann nach 16 Jahren noch reversibel war, ist bei sehr vielen anderen Patienten ebenfalls noch reversibel. Die landläufige Meinung, solche Lähmungen seien nach gewissen Zeiten irreversibel, waren weitgehend schlicht ein Irrtum.