zu Hoden-Ca

Bubenrauchen mit Folgen

  • Hoden-Ca
  • Bronchial-Ulcus
  • Selbstwerteinbruch
  • Trennungs-Konflikt
  • Vitiligo
  • Depression

Zwei zwölfjährige Bürschlein saßen im Schuppen und rauchten. Sie wussten natürlich, dass der Vater des einen Jungen, in dessen Scheune sie saßen, seinem Filius das streng verboten hatte. Aber gerade das Verbotene hat ja seinen besonderen Reiz. Das war 1970, eine Allerwelts-Lausbubengeschichte. Plötzlich schaute eine Schwester zur Tür des Schuppens herein:

„Was macht ihr denn hier, rauchen? Das sage ich dem Vater!“

Sie hatte es dem Vater gar nicht sagen wollen, nur geblufft.

Der eine Bub geriet in Panik: „Oh Gott, die petzt das, das gibt eine Tracht Prügel!“.

Du“, sagte er, „wenn die das petzt, häng’ ich mich auf!“

Zwei Tage später hängte der Junge sich über der Badewanne auf.

Die Eltern des Jungen erfuhren, warum sich der Bub aufgehängt hatte. Das ganze Dorf war in Aufregung, und alles starrte auf Jean, unseren Patienten. Jean (Rechtshänder) erlitt einen furchtbaren Konfliktschock, ein dreifaches DHS:

  • einen Verlust-Konflikt (mit nachfolgendem Hoden-Ca rechts),
  • einen Revierangst-Konflikt (mit nachfolgendem Bronchial-Ulcus des linken Lungenoberlappens),
  • einen Selbstwerteinbruch (mit nachfolgenden Halswirbel- und Brustwirbel-Osteolysen)
  • sowie, vermutlich schon damals, einen brutalen Trennungs-Konflikt im postsensorischen Rindenzentrum.

Gleichzeitig ist er seitdem an einer manschetten-artigen Vitiligo am Hals und beiden Handgelenken erkrankt. Das HH-Relaiszentrum dafür liegt im sensorischen Rindenzentrum des Großhirns.

Die Vitiligo sind Ulcera der Unterseite der äußeren Plattenepithelhaut. Der Konflikt ist immer ein brutal-häßlicher Trennungs-Konflikt.

Vom Tag des DHS an, als sein bester Freund sich aufgehängt hat, war der junge Jean in Sympathicotonie. Er träumte fast jede Nacht vom Tod seines Freundes, sah sich im Traum zum Friedhof gehen, nahm an Gewicht ab, hatte immer eiskalte Hände.

Das Schlimmste aber war: Er hatte furchtbare Depressionen und war „seltsam verändert“. Aber das führten alle auf seine Trauer um den Kameraden zurück und hielten es für verständlich. Er war depressiv, weil im vorpubertären Alter (hormonales Patt!) der rechte periinsuläre Bereich betroffen war, und „seltsam verändert“, nach Lage der Dinge eindeutig in mehrfach schizophrener Konstellation.

Nach etwa einem Jahr schwächte der Gesamtkonflikt ab, ohne je gelöst zu sein.

Er wurde nur zum Teil ein hängender Konflikt, denn das Selbstwertgefühl hatte einen schlimmen Knacks erlitten, und die Folge war eine Skoliose der Brustwirbelsäule und eine Entkalkung der Halswirbelsäule, insbesondere des Atlas (l. HWK) und des 4. bis 6. HWK, entsprechend einem intellektuellen Selbstwerteinbruch-Konflikt, bei dem es immer um Grundsätzliches geht, z.B.: „Ist das göttliche Gerechtigkeit mit mir? Habe ich das verdient?“

Als man 3 Jahre später eine Stützoperation der Halswirbelsäule machte, ging die Operation daneben, stattdessen erfolgte eine Halswirbelfraktur.

Man sagte es dem Patienten. Der Patient rastete völlig aus. Alles erinnerte ihn an den Hals seines durch den Strick gestorbenen Freundes, er geriet augenblicklich ins Delir, starrte immer nur an die Decke, hatte ein Depersonalisationsgefühl, er sah sich liegen, alles wurde von unten herauf zu Wasser, denn sein Freund hatte sich über der Badewanne erhängt. Bei allen Geschehnissen, die er im Delir sah, war immer sein erhängter Kumpan anwesend.

Der Patient hatte einen motorischen Zentralkonflikt erlitten zu den vorhandenen fünf hängenden Konflikten und kam dadurch augenblicklich ins Delir, hatte seither eine Tetraplegie, d.h. eine Lähmung beider Arme und Beine.

Er war jetzt ein gelähmter Krüppel, verschlossener Sonderling, was man in seiner Umgebung aber auf sein trauriges Schicksal zurückführte.

Zeichen eines weiteren sensorischen corticalen Konfliktes (Schmerz- bzw. Berührungs-Konflikt) im sensorischen Rindenzentrum waren weiterhin die über den ganzen Körper verteilten Auftreibungen der Nervenscheiden-Enden, sog. Recklinghausen-Knoten. Dazu bestand immer noch und schon wieder eine Depression.

Als ich den Patienten im Mai ‘86 zum ersten Mal sah, war der junge Mensch fast vollständig gelähmt. Lediglich den rechten Arm konnte er ein ganz klein wenig bewegen, konnte aber weder greifen noch den Arm heben.

Eigentlich kam er nur als „Versuchspatient“, weil ohnehin kein Doktor mehr was mit ihm anzufangen wusste. Seine Hände waren eiskalt. Er saß oder lag mehr, hilflos im Rollstuhl, fast bis zum Skelett abgemagert.

Wir haben uns einige Stunden miteinander unterhalten. Das hatte ihm bis dahin noch kein Doktor vergönnt. Er wäre ja auch längst in einer sog. Schwerbehindertenanstalt gewesen, wenn seine Familie ihn nicht rührend gepflegt hätte.

Im Laufe des Gesprächs fasste er Vertrauen zu mir und war erstaunt, dass sich zum ersten Mal jemand für das interessierte, von dem er, wie er mir gestand, noch die meisten Nächte träumt: Die Sache mit dem Selbstmord seines Freundes vor 16 Jahren.

Und das Wunder geschah! Der leidgeprüfte, so sensible junge Mensch redete sich zum ersten Mal seit 16 Jahren seinen ganzen Kummer von der Seele, heulend, immer unterbrochen von krampfhaftem Schluchzen. Es sprudelte, explodierte aus ihm heraus. In seiner Umgebung hatte ja jeder die leidige Sache gekannt. Jeder vermied es, aus Rücksicht auf seine empfindliche Stelle, mit ihm darüber zu reden. Und so drehte sich der Teufelskreis immer weiter.

Aber jetzt erwachte dieser bis dahin in dumpfer lethargischer Verzweiflung gefangene junge Mensch mit einem Schlag wie aus einem tiefen Alptraum.

Plötzlich sagte er ganz unvermittelt mitten im Gespräch:
Ich weiß und spüre ganz deutlich, dass ich jetzt wieder gesund werde.

Als er weggefahren wurde, hatte er zum ersten Mal seit 16 Jahren zwar noch keine warmen, aber schon nicht mehr eiskalte Hände. Die Rakete war gezündet.

Danach kamen körperlich schlimme Monate für ihn: Er bekam ganz heiße Hände, einen ganz heißen Kopf, starke Hirnschwellung und das bisschen Mobilität des rechten Armes ging anfangs noch zurück.

Dagegen stand aber, dass er plötzlich Heißhunger bekam, endlich wieder ohne Alpträume schlafen konnte und sich wohl fühlte.

Mit Dosen um 30 mg Prednisolon täglich gelang es uns, die kritische Phase der lang dauernden Hirnschwellung glücklich zu überstehen, zumal der Patient ja mit kompletter Moral und beendeten Psychosen voll psychisch mitziehen konnte.

Inzwischen (1986) kann er wieder beide Arme relativ gut bewegen, die Beine teilweise. Er hat 20 kg an Gewicht zugenommen und nimmt jetzt ohne Cortison – noch weiter zu.

Er fühlt sich, wie er sagt, „bombig“. In Wirklichkeit wird sicher noch ein halbes Jahr hingehen, bis er die ersten Schritte wagen kann. Aber das Wunder wird dadurch nicht geschmälert, dass es etwas länger dauert.

Auch psychisch ist der Patient zwar jetzt bei bester Moral, weil seine Psychosen (Depression und Schizophrenie) von ihm abgefallen sind, als wäre er immer der normalste Mensch gewesen. Aber er ist immer noch schlapp und müde und wird es auch sicher noch ein halbes Jahr bleiben, auch wenn er jetzt kein Cortison mehr braucht.

Die Ruhmesorden für diesen wundervollen „Fall“, das will ich gleich dazu sagen, gebühren nicht mir. Ich habe nur das System geliefert. Seine Angehörigen und meine Freunde in Frankreich, die sich aufopfernd für diesen so dankbaren Patienten eingesetzt haben – und zwar ehrenamtlich! – sie haben gemeinsam ein Meisterwerk an Vertrauensklima und Klugheit geschaffen, in dem dieses kümmerliche kleine Pflänzchen gedeihen konnte. Und das ist viel schwerer, als ich das hier zu schildern und zu würdigen vermag.

Nur wenn solche optimalen Voraussetzungen gegeben sind, kann man ein solches Wunder planmäßig vollbringen.

Anmerkung:
Ich habe den Fall so ausführlich aufgeschrieben, weil er für viele ein Trost und eine begründete Hoffnung sein soll.

Das, was bei diesem jungen Mann nach 16 Jahren noch reversibel war, ist bei sehr vielen anderen Patienten ebenfalls noch reversibel. Die landläufige Meinung, solche Lähmungen seien nach gewissen Zeiten irreversibel, waren weitgehend schlicht ein Irrtum.

 

Die nachfolgenden Bilder
demonstrieren unterschiedliche Phasen von verschiedenen Patienten.

 

 

Hodennekrose in der konflikt-aktiven Phase

 

 

 

 

Hodenzyste.

Der zu Gänseeigröße angeschwollene Hoden nach der Lösung eines Verlust-Konfliktes

 

 

 

völlig atrophierter Hoden.

Das entspricht einem hängend-aktiven Verlustkonflikt, den dieser Patient mit 11 Jahren beim Tod seiner Schwester erlitten hatte.

 

Anmerkung:
Das Teratom macht in der konflikt-aktiven Phase kompakte Tumoren.
Mit der Konflitlösung stoppt das Krebswachstum, wenn auch nur langsam, da jedes embryonale Gewebe den „embryonalen Wachstums-Schub“ hat (Ausnahme).